Stoßwelle

Eine Welle gegen den Schmerz
Ob Tennisarm oder schmerzhafter Fersensporn. Wo früher nur mittels einer Operation Abhilfe geschaffen werden konnte, erzielt heute die Stoßwellentherapie hoffnungsvolle Ergebnisse: in bis zu 80 Prozent der Indikationen, bei denen eine Stoßwellentherapie sinnvoll ist, kann auf eine Operation verzichtet werden.

Seit mehr als 20 Jahren werden Stoßwellen erfolgreich in der Urologie etwa zur Zertrümmerung von Nierensteinen angewendet. Eher zufällig entdeckte der deutsche Urologe Herbst die Wirkung der Stoßwellen auf Knochengewebe. Ohne dass man es sich erklären konnte, zeigte sich, dass Stoßwellen stimulierend auf Knochengewebe wirkten. Die Stoßwelle musste also noch eine andere Wirkung als die rein mechanische besitzen.

Es lag auf der Hand sich diese Eigenschaft der Stoßwelle bei der Behandlung von Falschgelenken (Pseudarthrose) zunutze zu machen, deren Problematik eine ausbleibende knöcherne Bruchdurchbauung ist.

Seit Anfang der 90er Jahre wird die Stoßwellentherapie gehäuft in der Behandlung orthopädischer Krankheitsbilder eingesetzt. Zahlreiche Studien konnten seither die Wirksamkeit der Stoßwellenbehandlung v.a. bei Sehnenansatzerkrankungen (Enthesiopathie) nachweisen.
Da die biologische Wirkung der Stoßwelle nicht abschließend geklärt ist und ein Therapieerfolg im Einzelfall schlecht vorhersagbar ist, ist die Stoßwelle als Therapieform von den Krankenkassen nicht uneingeschränkt zugelassen.
Die meisten privaten Krankenkassen übernehmen die anfallenden Behandlungskosten in der Regel für die Therapie vom Tennisarm, vom Fersensporn und der Kalkschulter (Tendinosis calcarea), da hier die Stoßwellenwirkung in der Datenlage als gesichert angesehen werden kann.